Ein Screeningbogen für die Physiotherapie zur Identifizierung möglicher Red Flags
- erarbeitet von der AG Direktzugang der ZipT
Der Screeningbogen wurde in mehreren Bachelor- und Masterarbeiten evaluiert.
Passend zum Bogen gibt es ein Beiblatt - zur besseren Interpretation der Ergebnisse.
Infos zum Screeningbogen
Der Screeningbogen soll beim Aufspüren von Warnsignalen helfen,
die ein mögliche Kontraindikationen für Physiotherapie bedeuten
und eine weitere medizinische Abklärung erforderlich machen.
Es ist ein Erstkontaktfragebogen und kein Anamnesebogen und es werden bewusst keine psychosozialen Komponenten abgefragt.
Wir als Arbeitsgruppe Direktzugang (früher AG FCP)
der Zukunftinitiative interprofessionelle Therapie (ZipT)
sind ein freier Zusammenschluss von Therapeuten, die prospektiv, innovativ und konstruktiv an der Gestaltung unserer beruflichen Zukunft mitarbeiten.
Unser Ziel ist der Direktzugang in Deutschland.
Wir wollen, dass Patienten die Möglichkeit haben, zwischen einer ärztlichen und einer physiotherapeutischen Konsultation bezüglich ihres Gesundheitsproblems zu wählen.
Um dieses Ziel voran zu bringen, haben wir in den letzten Jahren einen Fragebogen entwickelt, der im Screening beim ersten Kontakt mit dem Patienten zum Einsatz kommen kann. Dieser Bogen und das dazu erstellte Beiblatt stützen sich sowohl auf Studien als auch Expertenwissen (externe und interne Evidenz).
Der Bogen soll vor der ersten Sitzung vom Patienten ausgefüllt werden, um dem/der Therapeuten/in schon vorab möglicherweise wichtige Information zu liefern. Dies allein führt nicht zu einer eindeutigen Entscheidung, ob Physiotherapie indiziert ist oder nicht. Der Bogen ist ein Werkzeug, das helfen soll Warnsignale zu erkennen, Zeit zu sparen und eine Absicherung durch die Dokumentation zu gewährleisten.
Die erste Version des Screeningbogens wurde von uns 2009 entwickelt.
Er wurde bereits mehrere Bachelor- und Masterarbeiten untersucht. Eva Merkle analysierte 2012 die Praktikabilität für Patientinnen und Patienten (Link zum Abstract). Ein Jahr später überprüfte Christiane Schwender die Akzeptanz des Screeninbognes bei Patientinnen und Patienten Link zum Abstract). Beide Arbeiten kamen zu positiven Ergebnissen und konnten Anhaltspunkte für eine Überarbeitung des Bogens liefern. Marlen Isendhal untersuchte den Screeningbogen in ihrer Masterarbeit bezüglich seiner Validität. Dazu befragte sie sieben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens. Die Inhaltsvalidität wurde dabei als gut ermittelt (Link zum Abstract). Angela Wehner konzipierte 2017 in ihrer Bachelorarbeit einen Leitfaden für das Screening-Verfahren im Erstkontakt mit Nacken-Patienten und nutzte hierfür den Screeningbogen.
Stefanie Lindner untersuchte 2018 mögliche Antwortunterschiede bezogen auf Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht oder Bildungsstatus, bei Patienten die den Screeningbogen ausfüllen (Link zum Abstract). Auch diese Arbeit lieferte wieder nützlich Hinweise zu Verbesserung des Screeningfragebogens und kam wie bereits andere zuvor zu dem Ergebnis, dass der Bogen gut in den täglichen Praxisalltag einzubauen ist.
Hier gehts zu den wissenschaftlichen Arbeiten zum Screeningbogen.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Arbeiten entstand die aktuelle Version des Bogens, die zum Download bereit steht.
Begleitend zum Bogen haben wir ein Beiblatt entwickelt, das Therapeuten/innen Erläuterungen zu den Fragen und zu möglichen Antworten der Patienten bietet.
Wir denken, dass es nach einem Screening 4 mögliche Schlussfolgerungen geben kann:
Physiotherapie indiziert
Abweichender Verlauf
Abweichendes Muster
Red flag
Wir wollen Therapeuten unterstützen die Red Flags aufzuspüren und somit den Direktzugang zur Physiotherapie sicher zu machen.
Bei Fragen und Anregungen stehen wir gern zur Verfügung.
info@screeningbogen.de
Passend zum Screeningbogen (Version 3.5) steht das überarbeitete
Beiblatt (Version 4.3) zum Download bereit - einfach anklicken!